Augenklinik Königsberg
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Einführung

Das Auge und die zugehörigen Teile des Gehirns - das visuelle System - ist bei uns Menschen höher entwickelt als bei irgendeinem Tier. Es ermöglicht uns, Dinge der Umwelt zu erkennen, zu verstehen und in unserem Lebensraum einzuordnen. Jede Störung der optischen Wahrnehmung bewirkt großes Unbehagen und beeinträchtigt in erheblichem Maße unser Wohlbefinden. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere subjektiven Beschwerden am Auge ernst nehmen und rechtzeitig den Augenarzt aufsuchen.
Die nachfolgenden Seiten unserer Internetpräsentation sollen Ihnen helfen, Beschwerden - der Arzt nennt sie Symptome - grob einzuordnen. Links führen Sie zu den entsprechenden Krankheitsbildern.
Weiterhin werden wir Ihnen häfigee Augenkrankheiten, die üblichen diagnostischen Verfahren und Therapiemöglichkeiten vorstellen.

Produktabbildung

Abb.: Aufbau des Auges

Symptome, die Patienten zum Augenarzt führen
Sehstörungen

SehStörungen können immer dann auftreten, wenn eine oder mehrere der folgenden anatomischen Strukturen beeinträchtigt sind:

  1. Brechende Medien - Abbildungsstörung auf der Netzhaut
  2. Netzhaut
  3. Sehbahn und Sehrinde

 

  • Unscharfes Sehen hängt in der Regel mit Brechungsfehlern des Auges zusammen. Danach folgen als Ursache für unscharfes Sehen die Störung der Transparenz (Durchsichtigkeit) der brechenden Medien (Hornhauterkrankungen, Erkrankungen der Augenlinse, Glaskörpererkrankungen) und Netzhauterkrankungen, insbesondere die der Netzhautmitte (Makula, Stelle des schärfsten Sehens).

  • Verzerrtsehen oder gebogene Linien deuten auf eine Erkrankung der Netzhautmitte (Makula) hin.

  • GesichtsfeldStörungen sind Hinweis auf Grünen Star, Netzhauterkrankungen oder Schädigung von Sehbahn oder Sehrinde.
Das rote Auge

Die Rötung eines oder beider Augen bedeutet zunächst eine Entzündungsreaktion des Augapfels selbst und nicht zwingend der umgebenden Gewebeanteile. Eine Augenrötung sollte immer beachtet werden. Manchmal liegt lediglich eine harmlose Reizung (z. B. bei Rauch) vor, die von alleine verschwindet. Bleibt sie allerdings bestehen oder kommen zusätzliche Beschwerden hinzu, sollte der Augenarzt aufgesucht werden. U. a. kommen folgende Ursachen infrage:

  • Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), die durch Keime ausgelöst wird, als Ursache für ein "rotes Auge" ist charakterisiert durch verklebte Wimpern, ein rotes, verschmiertes Auge mit normaler Sehschärfe und normaler Pupille. Sehschärfe, Pupillenweite und Pupillenreaktion müssen unbeeinträchtigt sein, andernfalls handelt es sich nicht um eine Konjunktivitis.

  • Allergien können mit Augenrötung einhergehen. Juckreiz stellt ein zusätzlich typisches Symptom dar.

  • Trockene Augen gehen mit Augenrötung einher. Weitere Zeichen sind Fremdkörpergefühl, Brennen, "müde" Augen oder Probleme in rauchiger Luft.
  • Hornhauterkrankungen können Ursache eines einseitigen "roten Auges" sein. Sie erfordern augenärztliche Spezialuntersuchung.

  • Eine relativ enge, eventuell entrundete Pupille weist auf eine akute Regenbogenhautentzündung (Iritis) als Ursache des "roten Auges" hin.

  • Ein schmerzhaftes rotes Auge kann auf eine akute Augendrucksteigerung (akutes Glaukom, Winkelblockglaukom,) hinweisen.

  • Eine Störung der Blutzirkulation kann ebenfalls Augenrötung hervorrufen (z.B. Gefäßveränderungen in der Augenhöhle, Tumorbildung oder Gefäßneubildungen).

 

Entzündungen der Augenumgebung gehen in der Regel mit Lidschwellung und Lidrötung einher und weisen auf eine Infektion des Lides selbst, des Tränenapparates, der Augenhöhle oder der Nasennebenhöhlen hin.
Schmerzen und Mißempfindungen im Augenbereich

Schmerzen und Mißempfindungen des Auges sind Begleitsymptome vieler Krankheiten, sie erfordern augenärztliche Untersuchung, vor allem bei längerer Dauer.

  • Als Ursache kommen Brechungsfehler des Auges oder Störungen des Muskelgleichgewichts zwischen den zwei Augen (Schielen) in Betracht.

  • Auch Trockene Augen können Schmerzen verursachen.

  • Entzündliche Augenerkrankungen - Regenbogenhautentzündung oder Aderhautentzündung - gehen mit Schmerzen einher.

  • Schmerzen, verbunden mit Augenrötung, sind richtungsweisend für ein Winkelblockglaukom (Akute Augendrucksteigerung).
Bei folgenden Symptomen muß unbedingt eine augenärztliche Untersuchung erfolgen
  • Verzerrtsehen, eine gerade Linie weist einen Knick auf (Metamorphopsie)

  • Unscharfsehen

  • Doppelbildsehen (Diplopie)

  • Dunkle Flocken oder Schatten im Gesichtsfeld

  • Lichterscheinungen

  • Lichtscheu, Lichtempfindlichkeit

  • Lichtkranz um Lichtquellen (z.B. Regenbogenfarben)

  • Rotes Auge

  • Augenschmerzen
Optische Probleme und Korrelation von Brechungsfehlern Normalsichtigkeit (Emmetropie)

Bei einem normal- oder rechtsichtigen Auge werden sowohl nahe als auch weit entfernte Gegenstände deutlich auf der Netzhaut abgebildet. Die Augenlinse ist bei Blick in die Ferne völlig entspannt. Beim Lesen im Nahbereich verdickt und wölbt sich die Augenlinse je nach Entfernung des Objektes und ermöglicht so scharfes Sehen. Dieser Vorgang wird Akkommodation genannt. Jugendliche können deshalb Gegenstände von etwa 10 cm bis in weite Ferne erkennen. Die Fähigkeit zur Nahanpassung (Akkommodation) geht mit zunehmendem Alter (etwa ab 40. Lebensjahr) verloren (Alterssichtigkeit, Presbyopie).

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Kurzsichtigkeit ( Myopie) bedeutet gutes Sehen im Nahbereich und schlechte Fernsicht. Das Auge ist entweder zu lang gebaut oder die Augenlinse zu stark gewölbt. Die Abbildung erfolgt vor der Netzhaut. Je höher die Kurzsichtigkeit, desto geringer ist die Entfernung, bis zu der scharfes Sehen möglich ist. Kurzsichtige Menschen kneifen bei Blick in die Ferne die Augen zusammen, Kinder gehen beim Schreiben sehr nahe an ihr Heft heran. In diesen Füllen sollte der Verdacht auf Kurzsichtigkeit aufkommen. Sie ist einfach durch eine Brille mit Minusgläsern (Konkavgläser, Zerstreuungsgläser) zu korrigieren.

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Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Weitsichtigkeit ( Übersichtigkeit, Hyperopie, Hypermetropie ) bleibt oftmals unentdeckt, weil junge Menschen in der Regel eine gute Akkommodationsfähigkeit für Ferne und Nähe besitzen. Erst SehStörungen im Nahbereich, Kopfschmerzen oder Augenermüdung lassen an optische Brechungsfehler denken. Bei Weitsichtigkeit ist das Auge zu kurz gebaut oder die Augenlinse zu schwach gekrümmt. Die Abbildung erfolgt erst hinter der Netzhaut. Treten regelmäßig Beschwerden auf, sollte die Weitsichtigkeit korrigiert werden. Die optische Korrektion besteht in der Verordnung einer Brille mit Pluslinsen (Konvexlinsen, Sammellinsen). Im Kindesalter kann die Weitsichtigkeit mit Fehlstellungen (Schielen) einhergehen. In diesen Füllen ist das Tragen einer entsprechenden Brille zwingend notwendig.

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Alterssichtigkeit (Presbyopie)

Alterssichtigkeit (Presbyopie): Jeder Mensch entwickelt im mittleren Lebensalter eine Alterssichtigkeit. Sie ist eine natürliche Entwicklung, da die Augenlinse im Laufe des Lebens an Elastizität verliert, sie wölbt sich nicht mehr ausreichend (Verlust der Akkommodationsfähigkeit). Damit lässt die Fähigkeit, in der Nähe deutlich zu sehen, nach ("der Arm wird zu kurz"). Es werden Brillen mit Plusgläsern zum Lesen notwendig. Moderne Glastypen ermöglichen heute individuelle Lösungen (sog. Gleitsichtgläser).

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Stabsichtigkeit (Astigmatismus)

Stabsichtigkeit (Astigmatismus) höheren Grades bewirkt unscharfes Sehen im Fern- und Nahbereich. Unsere Hornhaut ist als stärkste Pluslinse des optischen Systems unseres Auges im Idealfalle kugelförmig gekrümmt, d. h. alle Hornhautradien sind in allen Ebenen gleich groß. Bei der Stabsichtigkeit ist dies nicht der Fall, die Radien sind unterschiedlich groß, es gibt zwei Brennpunkte, so dass ein Lichtpunkt als Strich oder Stab (deshalb Stabsichtigkeit) abgebildet wird. Der Betroffene kann oftmals runde Buchstaben oder Zahlen nicht sicher erkennen. Die Korrektion erfolgt durch Zylindergläser, die bewirken, dass nicht zwei, sondern ein Brennpunkt auf der Netzhaut und somit ein scharfes Bild entsteht.

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Kontaktlinsen
 

Kontaktlinsen stellen eine gute Alternative zu Brillen dar, insbesondere bei Kurzsichtigkeit oder Stabsichtigkeit. Kontaktlinsenanpassung erfordert augenärztliche Voruntersuchung und regelmäßige Nachkontrolle.

Erkrankungen der Augenlider Das Gerstenkorn (Hordeolum)

Ursache: Die häfigeste entzündliche Erkrankung des Lides stellt das Gerstenkorn dar. Verstopfte Fettdrüsen (Wimperndrüsen) des Lidrandes sind entzündet. Symptome: Im Bereiche der entzündeten Drüse besteht eine Rötung und schmerzhafte Schwellung. Diagnostik: In der Regel wird der Augenarzt durch Blickdiagnose die Krankheit feststellen. Eventuell wird er zusätzlich mit Hilfe der Spaltlampe (Spezialmikroskop) das betroffene Auge betrachten. Therapie: In der Regel wird eine antibiotische Augensalbe für mehrere Tage auf die betroffene Lidregion aufgetragen.

Das Hagelkorn (Chalazion)

Ursache: Es handelt sich um eine chronische Entzündung einer Lidranddrüse, manchmal nach Abklingen des Entzündungsprozesses bei einem Gerstenkorn. Symptome: Die betroffene Lidregion ist geschwollen oder verdickt, aber in der Regel nicht schmerzhaft. Diagnostik: Der Augenarzt wird durch Betrachten und mit Hilfe der Spaltlampe die betroffene Lidregion untersuchen. Oftmals muß zur Diagnosestellung das Lid umgeklappt werden, damit die Lidinnenfläche untersucht werden kann. Therapie: In Anfangsstadien wird mit antibiotischen und/oder kortisonhaltigen Augensalben behandelt. In der Regel - wie in der Abbildung - ist eine operative Entfernung in örtlicher Betäubung notwendig. Dabei wird die gesamte Drüse oder der Inhalt der verstopften Drüse entfernt. Eine Naht ist meistens nicht notwendig. Nach der Operation wird ein Salbenverband gegeben.

Die Lidrandentzündung (Blepharitis)

Ursache: Es gibt verschiedene Ursachen einer Lidrandentzündung. Bei einigen Menschen, die z. B. auch unter Schuppenbildung auf der Kopfhaut neigen, können Schuppenbildung und Rötung auch an den Lidrändern bestehen (Blepharitis squamosa). Hier liegt oftmals eine besondere Hautkonstitution vor, die angeboren sein kann. Eine bakterielle Infektion der Lidränder mit den Haarbalgdrüsen führt zu einer Blepharitis ulcerosa.
Symptome: Bei der Blepharitis squamosa stehen Schuppenbildung oder leichte Krusten an den Wimpern im Vordergrund. Manchmal ist der Lidrand gerötet, und es kann begleitend ein Trockenes Auge vorliegen. Bei einer bakteriellen Infektion (Blepharitis ulcerosa) finden sich gelbe Krusten und Geschwüre auf der Lidkante und der angrenzenden Lidhaut. Manchmal fallen auch die Wimpern aus.
Diagnostik: Der Augenarzt wird eine klinische Untersuchung an der Spaltlampe vornehmen und so im Detail Lidkante, Bindehaut und Hornhaut untersuchen. Bei Verdacht auf bakterielle Entzündung wird ggf. ein besonderer Abstrich zur Keimbestimmung vorgenommen. Bei Verdacht auf generalisierte Hauterkrankung wird evtl. ein Hautarzt hinzugezogen.
Therapie: Im Vordergrund der Therapie einer Schuppenbildung steht eine konsequente Lidrandreinigung mit Wattepads und warmem Wasser oder kommerziell erhältlichen Tüchern (Supranettes®). Hilfreich sind bei gleichzeitig vorhandenem Trockenen Auge eine Benetzungstherapie mit "künstlichen Tränen". für kurze Zeit kann auch eine kortisonhaltige Augensalbe hilfreich sein. Bei der bakteriell bedingten Lidrandentzündung sind antibiotische Augensalben nötig. Begleitend ist eine milde Lidrandreinigung sinnvoll. In schweren Füllen können auch antibiotische Tabletten nötig werden.

Gutartige Tumore Xanthelasmen

Ursache: flächenhafte, gelbliche Fetteinlagerungen in der Lidhaut bei Zuckerkranken und/oder FettstoffwechselStörung.
Symptome: Kosmetische Störung, keine Schmerzen.
Diagnostik: Klinische Untersuchung durch Augenarzt oder Hautarzt. Klärung der Ursache (Zuckerkrankheit, Fettstoffwechsel) in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt oder Internisten.
Therapie: Operative Entfernung möglich.

Hautwarzen (Verrucae)

Ursache: Vermutet wird eine Virusinfektion.
Symptome: Hautverdickung, eventuell Hautverfärbung und blumenkohlartiges Wachstum.
Diagnostik: Klinische Untersuchung durch Augenarzt oder Hautarzt.
Therapie: Operative Entfernung und anschließende mikroskopische Untersuchung des entfernten Gewebes.

Bösartige Tumore Basaliom (Basalzellkrebs)

Ursache: Neben einer erblichen Disposition sind vor allem Hellhäutige betroffen, die längerer oder lebenslanger Sonnenstrahlung ausgesetzt waren.
Symptome: Langsam wachsende Lidhautveränderung mit Blutgefäßvermehrung, eventuell wulstiger Rand des Tumors, manchmal blutend. Zerstört Hautgewebe, in Lidkantennähe, Wimpernverlust. Das klinische Bild eines Basalioms ist vielgestaltig, deshalb sollte im Zweifel bei Hautveränderungen immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Diagnostik: Klinische Untersuchung durch Augenarzt oder Hautarzt.
Therapie: Operative Entfernung, je nach Tumorgröße in örtlicher Betäubung und mit plastischer Hautdeckung. Mikroskopische Untersuchung des entfernten Hautgewebes. Lebenslange Nachkontrolle.

Es gibt eine Vielzahl von Lidtumoren, die aber seltener sind und deshalb an dieser Stelle nicht beschrieben werden.

Fehlstellungen der Lider Herabhängen des Oberlides (Ptosis)

Ursache: Ein herabhängendes Oberlid kann angeboren (Ptosis congenita) sein, weil der Lidhebemuskel gelähmt oder gar nicht angelegt ist. Weiterhin kann eine Ptosis im Alter durch Erschlaffung oder Lähmung der Lidmuskulatur entstehen. Deshalb sollte auch immer bei Auftreten eines herabhängenden Oberlides an einen Schlaganfall gedacht werden. Auch können fehlende chemische Botenstoffe für Nerven fehlen (Myasthenie).
Symptome: Die Lidspalte ist ein- oder beidseitig verengt, das Oberlid kann nicht gehoben werden. Falls die Pupille bedeckt ist, wird die Sehschärfe erheblich beeinträchtigt. Aus diesem Grunde muss bei angeborener Ptosis das Kind umgehend einem Augenarzt vorgestellt werden. Es besteht die Gefahr der Schwachsichtigkeit. Tritt die Ptosis im Alter plötzlich auf, muss an einen Schlaganfall gedacht werden. Deshalb sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Diagnostik: Klinische Untersuchung durch einen Augenarzt, Neurologen oder Hausarzt. Messung der Lidspaltenöffnung bei verschiedenen Blickrichtungen. Immer auch neurologische Mitbeurteilung.
Therapie: Die Therapie der Ptosis ist abhängig von der Ursache und dem Ausmaß des Hebungsdefizites. In der Regel wird eine operative Anhebung des Oberlides durchgeführt, um gutes Sehen zu ermöglichen. Dazu gibt es diverse individuelle Operationstechniken; vor allem sollte das Augenlid auch nach einer Operation noch geschlossen werden können. Im Falle der Myasthenie wird der Neurologe mit Medikamenten therapieren.

Erschlaffung des Unterlides (Ektropium)

Ursache: Die Auswärtsdrehung des Unterlides kommt in der Regel bei älteren Menschen durch Erschlaffung und Dehnung des Bindegewebes der Lider zustande. In selteneren Füllen sind Hautschrumpfungen Ursache einer Auswärtsdrehung des Unterlides.
Symptome: Durch das Auswärtsdrehen des Unterlides mit dem Tränenpünktchen kommt es zu Tränenfluss und Reizung mit Rötung der Augenbindehaut. Die Befeuchtung (Störung des Tränenfilms) des Auges findet nur unzureichend statt. Deshalb kann das Gewebe austrocknen.
Diagnostik: Die Diagnosestellung erfolgt klinisch. Der Augenarzt wird mit Hilfe der Spaltlampe die Bindehaut und Hornhaut auf Austrocknungsschäden hin untersuchen.
Therapie: Operative Korrektur der Lidfehlstellung in örtlicher Betäubung, in der Regel wird das erschlaffte Gewebe gekürzt. für einige Tage kann ein Augensalbenverband nötig werden.

Einwärtsdrehung des Unterlides (Entropium)

Ursache: Durch Gewebserschlaffung im Alter verlagern sich Muskelportionen unseres Augenschließmuskels zur Lidkante. Bei Zukneifen des Lides werden dann die Lidkante und die Wimpern nach innen gedreht. In einigen Füllen kann auch eine narbige Veränderung der Bindehaut Ursache sein.
Symptome: Schmerzhafte Reizung der Bindehaut und Hornhaut, Kratzen der Wimpern auf dem Auge.
Diagnostik: Klinische Beurteilung und Untersuchung von Hornhaut und Bindehaut an der Spaltlampe.
Therapie: Operative Korrektur der Lidfehlstellung in örtlicher Betäubung. Eventuell für einige Tage Salbenverband.

Unvollständiger Lidschluss (Lagophthalmus)

Ursache: Ein unvollständiger Lidschluss tritt bei Lähmung des 7. Hirnnerven (Nervus facialis) nach Schlaganfall, Verletzung oder Tumoren auf.
Symptome: Der Augenschließmuskel versagt, das betroffene Auge kann nicht oder nur unvollständig geschlossen werden. Bei längerem Bestehen kann zusätzlich auch das Unterlid herabhängen (siehe Ektropium). Die Folge sind Austrocknung der Augenoberfläche (siehe auch Trockenes Auge), Hornhautgeschwüre bis hin zur Eröffnung des Augapfels und/oder Infektion.
Diagnostik: Wichtig ist immer die Klärung der Ursache der Lähmung des 7. Hirnnerven durch einen Neurologen. Der Augenarzt wird mit Hilfe der Spaltlampe Hornhaut, Bindehaut und das Augeninnere auf eventuelle Schäden hin untersuchen.
Therapie: Die Behandlung ist abhängig von dem Ausmaß der Hornhautschädigung und vom Gesundheitszustand des Betroffenen. Wichtig ist die Befeuchtung der Augenoberfläche mit Augengel oder Augensalbe. Auch kann das Aufkleben eines Uhrglasverbandes - eine feuchte Kammer für den Schutz der Hornhaut - nötig werden. Bildet sich die Lähmung nicht zurück oder sind größere Schäden am Auge eingetreten, dann wird operativ ein teilweiser Verschluss von Ober- und Unterlid notwendig. Die Operation wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt, wobei üblicherweise die Wimpernreihe erhalten bleibt, so dass eine operative Wiedereröffnung möglich ist. Einige Operateure benutzen auch Metallgewichte oder Magneten, die im Oberlid eingepflanzt werden, um den Lidschluss zu ermöglichen. Wichtig ist unabhängig von dem Therapieverfahren eine regelmäßige Befeuchtung der Augenoberfläche mit benetzenden Augentropfen (sog. künstliche Tränen) und Therapiekontrolle durch den Augenarzt.

Erkrankungen der Tränenorgane Die Entzündung der Tränendrüse (Dakryoadenitis)

Ursache: Akute Entzündungen können durch Bakterien hervorgerufen werden. Chronische Entzündungen können durch diverse Allgemeinerkrankungen - u. a. Morbus Boeck, Lymphome, bei HIV oder Tumoren - hervorgerufen werden.
Symptome: Im Falle einer akuten Entzündung schwillt das äußere Oberlid an, es ist gerötet und druckschmerzhaft. Die Lidform ist gebogen und erinnert an einen liegenden Paragraphen. Es kommt eher zu Tränenfluss. Im Gegensatz dazu versiegt die Tränenproduktion bei den chronischen Entzündungen oder Tumoren der Tränendrüse. Es kommt zum Trockenen Auge.
Diagnostik: Die Untersuchung erfolgt klinisch. Bei unklarer Ursache kann ein Röntgenverfahren der Augenhöhle und der angrenzenden Nasennebenhöhlen nötig werden.
Therapie: Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bei bakterieller Entzündung sind Antibiotika notwendig. Bei chronischen Formen richtet sich die Therapie nach der Grunderkrankung. Bei Trockenem Auge werden "künstliche Tränen" nötig.

Erkrankung des Tränensackes (Dakryocystitis)

Ursache: Oftmals besteht eine Schwellung der Schleimhaut des Tränensackes, manchmal in Verbindung mit Erkrankungen der Nasenschleimhaut. Dadurch kommt es zu einer Störung des Tränenabflusses mit Tränenträufeln und Sekretstau im Tränensack (chronische Dakryocystitis). Sammeln sich Keime im Tränensack, so können sie zu einer akuten Entzündung (akute Dakryoadenitis) führen.
Symptome: Die Patienten klagen über Tränenfluss, das Auge ist feucht. Manchmal erkennt man in dem inneren Lid-Nasenwinkel eine Schwellung. Im Falle einer akuten Entzündung schwillt die Tränensacksregion stark und schmerzhaft an, die Haut ist gerötet.
Diagnostik: Die Untersuchung erfolgt klinisch, bei chronischer Entzündung kann eine Tränenwegsspülung notwendig sein, im akuten Entzündungsstadium nicht.
Da die Ursache für die Tränenabflussbehinderung auch im Nasen- oder Nasennebenhöhlenbereich liegen kann, wird eine HNO-ärztliche- und evtl. eine Röntgenuntersuchung nötig sein.
Therapie: Im akuten Stadium wird die Entzündung mit Antibiotika behandelt. Danach und im Falle der chronischen Abflussbehinderung wird eine Operation nötig. In der Regel wird durch den Augenarzt oder HNO-Arzt eine neue Verbindung vom Tränensack zur Nase hergestellt . Die Operation kann in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose erfolgen.

Das Trockene Auge (Keratokonjunktivitis sicca)

Ursache: Das Trockene Auge gehört zu den häfigesten Augenerkrankungen überhaupt. Man schätzt, dass etwa 10 - 12 Millionen Menschen in Deutschland unter den Symptomen leiden. Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für ein Trockenes Auge, u. a. die nachlassende Tränenproduktion im Alter, Entzündungen der Augenoberfläche, Augenoperationen oder Kontaktlinsen. Allgemeinerkrankungen können mit Trockenem Auge einhergehen, z. B. das Sjögren-Syndrom, rheumatische Erkrankungen, Zuckerkrankheit, Schilddrüsenfehlfunktionen, HIV oder Tumorerkrankungen, die die Tränendrüse befallen und so zu verminderter Tränenproduktion führen. Medikamente, z. B. Betablocker, Schlaf- oder Beruhigungsmittel oder Antihistaminika können ein Trockenes Auge unterhalten oder verstärken. Umweltbelastungen oder auch das persönliche Umfeld - wie Zigarettenrauch, trockene Heizungsluft, Klimaanlage, Autogebläse, Bildschirmarbeit oder Zugluft - können zu Trockenem Auge führen. Hauterkrankungen gehen ebenso mit Trockenem Auge einher wie der chronische Gebrauch gefäßverengender Augentropfen (sog. Weissmacher). Eine gesunde Augenoberfläche wird regelmäßig durch Tränenflüssigkeit befeuchtet. An dem komplizierten System sind u. a. Fettdrüsen, wässrige Drüsen und Schleimdrüsen beteiligt, die einen dünnen und sehr empfindlichen Tränenfilm produzieren, der durch regelmäßigen Lidschlag immer wieder aufgebaut werden muss. Gesteuert wird dieser Prozess durch unser vegetatives Nervensystem. Der Tränenfilm ist für unsere Augenoberfläche lebensnotwendig, denn u. a. wird über ihn Sauerstoff für die normalerweise gefäßloseHornhaut(wir könnten sonst nicht sehen!) aus der Luft an die Augenoberfläche transportiert. Wird dieser Mechanismus gestört, kommt es zu ErnährungsStörungen derHornhautmit ungleichmäßiger Befeuchtung bis hin zuHornhautschäden, die SehStörungen hervorrufen können.

Symptome: Hinweise für ein Trockenes Auge sind Fremdkörpergefühl, Kratzen, Brennen, Rötung der Bindehaut, "müde Augen", geschwollene Lider, Kontaktlinsenunverträglichkeit, Schmerzen auf oder auch hinter dem Auge. Auch ein tränendes Auge bei Wind, Zigarettenrauch oder bei Klimaanlage kann ein Hinweis für ein Trockenes Auge sein. In diesen Füllen liegt eine Störung der Tränenfilmqualität vor, in der Regel ist der Fettanteil gestört.

Diagnostik: Wichtig für den Augenarzt sind Ihre Beschwerden. Mit Hilfe der Spaltlampe werden die Veränderungen der Augenoberfläche untersucht. Die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit kann mit Hilfe von Filterpapierstreifen, die in den Bindehautsack gehängt werden, gemessen werden. Die Qualität des Tränenfilms kann der Augenarzt durch Anfärbung untersuchen. Falls notwendig, werden in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, Internisten oder Hautarzt Allgemeinerkrankungen abgeklärt.

Therapie: Oftmals bleibt die Ursache für ein Trockenes Auge unklar. Demgemäß ist die Behandlung in der Regel symptomatisch, d. h. man bekämpft die lästigen Symptome des Patienten. Dazu dienen sog. künstliche Tränen, d.h. Tränenersatzpräparate, die die unzureichende Tränenmenge oder die unzureichende Qualität des Tränenfilms ersetzen sollen. Derzeit steht eine Vielzahl von Präparaten zur Verfügung, wässrige Tropfen oder Augengele, die nach Schweregrad des trockenen Auges eingesetzt werden. Der Augenarzt sollte die Therapie überwachen, denn in der Regel handelt es sich beim Trockenen Auge um eine chronische Erkrankung. Bei einer Tropffrequenz von mehr als 4 x täglich sollten unkonservierte Augentopfen oder Augengele eingesetzt werden. Besonders schwierig ist die Behandlung der Störung des Fettanteils des Tränenfilms (sehr starke Verdunstung). Die Betroffenen klagen über Tränenfluss, insbesondere bei Wind oder Zigarettenrauch. In diesen Füllen kann eine Schutzbrille hilfreich sein. Auch Lidrandreinigung mit lauwarmem Wasser oder Lidtüchern (Supranettes¨) können Linderung bewirken. Im Einzelfalle muss Ihr Augenarzt für Sie eine individuelle Therapie festlegen.

Erkrankungen der Bindehaut Das Flügelfell (Pterygium)

Ursache: Die eigentliche Ursache der Bindehautwucherung ist noch unklar. Diskutiert werden als mögliche Faktoren für die Entwicklung eines Flügelfells u. a. Sonneneinstrahlung (UV-Licht), kleine Verletzungen oder auch trockene Augen. Vermutlich sind gestörte Zellfunktionen einer am Hornhaut-Bindehaut-Übergang liegenden Zellgruppe (sog. Stammzellen) von Bedeutung.

Symptome: In der Frühphase der Ausbildung eines Flügelfelles, das langsam vom Bindehautrand des inneren Lidwinkels auf die Hornhaut überwächst, sind keine Beschwerden vorhanden. Manchmal wird über Symptome des Trockenen Auges geklagt, z. B. Fremdkörpergefühl oder Rötung im inneren Augenwinkel. Bei Zunahme des Flügelfelles, das mit Blutgefäßen gefüllt ist, tritt die Rötung der betroffenen Augenregion immer mehr in den Vordergrund. Bei stark ausgeprägtem Flügelfell, das bis in die Hornhautmitte wuchern kann, treten SehStörungen auf, da die optische Achse des Auges tangiert wird.

Diagnostik: Der Augenarzt wird an der Spaltlampe das Ausmaß der Bindehautwucherung untersuchen.

Therapie: In der Regel wird das Flügelfell operativ in örtlicher Betäubung unter dem Operationsmikroskop entfernt. Es sind viele Operationstechniken beschrieben worden. Je nach Größe des Flügelfells bleibt ein Wunddefekt unmittelbar nach der Operation bestehen, der bei Nachlassen der Betäubung zu Schmerzen führen kann. In den ersten Tagen nach der Operation werden antibiotische Augentropfen und/oder Salben gegeben, meistens mit einem Verband. Leider kann ein Flügelfell leicht nachwachsen, so dass nicht selten auch weitere Operationen nötig sein können.

Bindehautentzündung (Konjunktivitis) Akute bakterielle Konjunktivitis

Ursache: Die akute bakterielle Konjunktivitis (Konjunktivitis simplex, purulenta) ist die häfigeste Ursache eines roten Auges. Keime finden sich in nahezu allen Schleimhäuten des Menschen, so auch auf der Bindehaut. Täglich kommen wir mit entsprechenden Menschen zusammen, bei denen wir uns anstecken können. Ist dann noch unser Immunsystem geschwächt, können die Keime krankhaft werden. Als Keime kommen viele Arten vor, die eine akute Bindehautentzündung auslösen können.

Symptome: Bindehautrötung, Lidschwellung, verklebte Wimpern und eitriges Sekret sind Hinweise auf bakterielle Entzündung. zunächst kann nur ein Auge betroffen sein, in der Regel folgt aber kurzfristig das zweite Auge.

Diagnostik: Der Augenarzt wird zunächst klinisch untersuchen, zum Ausschluss einer Hornhautbeteiligung auch mit Hilfe der Spaltlampe. Eine gezielte Keimbestimmung ist nicht immer notwendig.

Therapie: In der Regel 3 - 5 x täglich Breitspektrumantibiotika (Augentropfen und/oder Augensalbe) in den unteren Bindehautsack des Auges geben. Die verkrusteten Lidränder können mit lauwarmem Wasser gereinigt werden. Die Erkrankung sollte spätestens nach einer Woche verschwunden sein. Da es sich um eine Infektion handelt, sollten die Betroffenen oft ihre Hände waschen und den engen Körperkontakt mit anderen Menschen im Krankheitsfalle meiden.

Viralbedingte Konjunktivitis

Die viralbedingte Konjunktivitis unterscheidet sich in der Regel durch einen längeren Krankheitsverlauf und kann oftmals von Hornhautbeteiligung begleitet sein.

Ursache: Viele Viren können eine Bindehautentzündung auslösen. Bekanntestes Krankheitsbild ist die Keratokonjunktivitis epidemica. Sie wird durch sog. APC-Viren hervorgerufen und tritt in Schüben (epidemisch) auf. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder durch unmittelbaren Kontakt, z. B. Hautkontakt oder augenärztliche Instrumente oder Tropfflaschen.

Symptome: Die Bindehautentzündung wird oft von grippeähnlichen Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit oder leichtem Fieber begleitet. Auffallend ist eine wässrige Sekretion, Bindehautrötung und Schwellung insbesondere des inneren Lidwinkels (das Auge ist hochrot). Eine Beteiligung der Hornhaut mit kleinen rundlichen Narben führt zu Fremdkörpergefühl und SehStörung.

Diagnostik: Die Diagnose erfolgt nach dem klinischen Bild. Typischerweise sind die Lymphknoten vor der Ohrmuschel geschwollen; diese werden vom Augenarzt abgetastet. Ein Virusnachweis erfolgt in der Regel nicht.

Therapie: Die Therapie ist symptomatisch und nicht spezifisch. Zur Linderung der Beschwerden werden "künstliche Tränen" oder Gele eingesetzt. In einigen Füllen werden auch antibiotische oder kortisonhaltige Augentropfen (fragwürdige Wirksamkeit) angewendet. Die Hornhautnarben sind nicht immer zu vermeiden und können langfristig zu SehStörungen führen, sie können aber im Laufe der Zeit aufklaren. Oftmals bleibt "nur" ein Trockenes Auge zurück. Es handelt sich um eine sehr infektiöse Bindehauterkrankung. Deshalb sollte Körperkontakt oder das gemeinsame Nutzen von Handtüchern oder anderen Gegenständen vermieden werden.

Das Trachom

Das Trachom (ägyptische Körnerkrankheit, Chlamydienkonjunktivitis) ist die häfigeste Bindehautentzündung in Entwicklungsländern aufgrund mangelnder hygienischer Verhältnisse. Das Trachom stellt eine der Haupterblindungsursachen in diesen Regionen dar. Aber auch in Deutschland gibt es diese Form der Bindehautentzündung.

Ursache: Der Erreger ist Chlamydium trachomatis. Die Übertragung erfolgt durch Körperkontakt, auch sexuell übertragbar.

Symptome: Chronische Rötung und Schwellung der Bindehaut, insbesondere der Lidbindehaut. Schleimbildung, Fremdkörpergefühl oder herabhängende Oberlider können hinweisend auf diese Infektion sein. Als Komplikation können Narbenstränge und Hornhautgeschwüre auftreten.

Diagnostik: Der Augenarzt wird mit Hilfe der Spaltlampe die Lider, Bindehaut und Hornhaut untersuchen und bei Chlamydienverdacht einen entsprechenden Keimnachweis führen. Bestätigt sich der klinische Verdacht, sollten auch die Schleimhäute des Genitaltraktes durch den Frauenarzt oder Urologen untersucht werden. Die Erkrankung ist in Deutschland meldepflichtig.

Therapie: Sowohl antibiotische Augentropfen als auch Antibiotika in Tablettenform (Tetracyclin, Doxycyclin) sind notwendig. Nach Beendigung der Therapie sollte sicherheitshalber eine Keimkontrolle erfolgen. Gegen das sekundär Trockene Auge helfen "künstliche Tränen". Bei schweren Sekundärveränderungen - wie z. B. Narben - können operative Maßnahmen notwendig werden.

Allergische Augenerkrankungen Allergische Bindehautentzündung (allergische Konjunktivitis)

Ursache: Die saisonale, im Frühjahr auftretende allergische Bindehautentzündung hat ihre Ursache oftmals in einer Sensibilisierung auf Pflanzenpollen ( z. B. Haselnussblüten, Birkenblüten oder Gräser und Getreidepollen ) . Es reagiert aber nicht nur die Bindehaut des Auges, sondern auch die Nasenschleimhaut (bekannt als sog. Heuschnupfen). Bei ganzjährigem Auftreten liegt meist eine Allergie gegen Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze usw. vor.

Symptome: Tränenfluss, Jucken, Schnupfen, Niesreiz, Rötung und Schwellung der Bindehaut.

Diagnostik: Der Augenarzt wird zunächst die Augenstrukturen mit Hilfe der Spaltlampe untersuchen. Ein Allergologe ( spezialisierte HNO-Ärzte, Hautärzte, Internisten ) sollte dann nach den auslösenden Fremdsubstanzen (Allergenen) suchen. Dazu gibt es diverse Allergietests, z. B. Hauttest oder Provokationstest, bei denen durch gezielten Einsatz häfigee Allergene in kleinsten Mengen am betroffenen Patienten getestet werden. Bei entsprechender Reaktion, die vom Fachmann bewertet werden muss, kann damit der Auslöser der Allergie ermittelt werden.

Therapie: Das Spektrum der Therapie bei Allergien hat sich in den letzen Jahren deutlich erweitert, so dass die Lebensqualität der Allergiker verbessert werden kann. Sinnvoll erscheint oftmals eine fachübergreifende Betreuung des Allergikers. Im Vordergrund einer Therapie des Allergikers steht zunächst die Vermeidung des Kontaktes mit der auslösenden Fremdsubstanz. Dieses ist leider nur in begrenztem Maße möglich. Deshalb werden antiallergisch wirksame Medikamente eingesetzt werden müssen. Bei der allergischen Bindehautentzündung stehen spezielle Augentropfen ( Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren) zur Verfügung. Zum "Ausspülen" der Pollen dienen zusätzlich "künstliche Tränen" ohne Konservierungsmittel.

Atopische Bindehautentzündung (atopische Keratokonjunktivitis)

Ursache: Die atopische Keratokonjunktivitis ist eine allergische Augenerkrankung, bei der die Augensymptomatik mit einer allgemeinen Allergieneigung (Atopie) vergesellschaftet ist. Meistens liegt auch eine allergische Hauterkrankung (z. B. Neurodermitis), selten ein allergisches Asthma vor.

Symptome: Die Beschwerden sind Bindehautrötung, Jucken, Fremdkörpergefühl, Lichtscheu, verbunden mit Hautveränderungen auch im Lidbereich, z. B. Schuppung und/oder Faltenbildung. Die Symptome sind meistens ganzjährig.

Diagnostik: Der Augenarzt wird mit Hilfe der Spaltlampe Lider,Hornhautund Bindehaut betrachten. Er wird neben der Bindehautrötung auch in der Lidbindehaut Schwellungen und Unebenheiten feststellen können (deshalb Fremdkörpergefühl wie bei Trockenem Auge). An derHornhautkönnen Geschwüre oder Blutgefäße auftauchen.

Therapie: Behandlung der allergischen Grunderkrankung durch den Allergologen. Am Auge werden neben antiallergischen Augentropfen über lange Zeit auch "künstliche Tränen" oder Gele ohne Konservierungsmittel sinnvoll eingesetzt. Wichtig ist ebenfalls die milde Lidrandreinigung. Regelmäßige Kontrolle durch den Augenarzt sinnvoll.

Frühjahrsbindehautentzündung (Keratokonjunktivitis vernalis)

Ursache: Die eigentliche Ursache oder ein spezifisches Allergen ist weitgehend unbekannt.

Symptome: Betroffen sind etwa 0,1 - 0,5 % der Bevölkerung und überwiegend Kinder vor der Pubertät. Gehäuft sind die Probleme im Frühjahr. Typische Symptome sind Juckreiz, Fremdkörpergefühl, Lichtscheu, Sehminderung, krampfhafter Lidschluss.

Diagnostik: Der Augenarzt wird mit Hilfe der Spaltlampe die Bindehaut undHornhautuntersuchen und je nach Ausprägung der Krankheit große Riesenpapillen (sog. Pflastersteine) in der Lidbindehaut finden. Dazu muss auch das Oberlid umgeklappt werden. Diese Veränderungen erklären das starke Fremdkörpergefühl, da sich kein guter Tränenfilm aufbauen kann. Manchmal werden auchHornhautschäden entdeckt. In Zusammenarbeit mit dem Allergologen wird die Diagnose bestätigt. Bei etwa zwei Drittel der Betroffenen legen gleichzeitig weitere allergische Veränderungen vor, z. B. Hautekzeme oder Asthma.

Therapie: Falls möglich Klimawechsel in feuchte, kühle Regionen. Am Auge werden über Monate antiallergische Augentropfen und benetzende Augentrofen oder Augengele ohne Konservierungsmittel eingesetzt. In einigen Füllen müssen die Riesenpapillen auch chirurgisch abgetragen werden.

Gigantopapilläre Bindehautentzündung (Gigantopapilläre Konjunktivitis)

Ursache: Eine gigantopapilläre Bindehautentzündung entwickelt sich bei Kontaktlinsenträgern oder Augenprothesenträgern. Eiweißablagerungen aus dem Tränenfilm und Ablagerungen auf den Kontaktlinsen führen durch mechanische Reizung der Lidbindehaut zu der Entzündungsreaktion.

Symptome: Überwiegend Träger weicher Kontaktlinsen klagen nach längerer Tragezeit über Unverträglichkeit der Kontaktlinse mit Bindehautrötung, Juckreiz, Fremdkörpergefühl und/ oder Schleimbildung, manchmal SehStörung.

Diagnostik: Der Augenarzt wird die Bindehaut undHornhautdes Auges mit der Spaltlampe untersuchen und das Oberlid umklappen. Dort finden sich manchmal sehr große Erhabenheiten (Riesenpapillen, "gigantische" Papillen), die das Fremdkörpergefühl gut erklären. Die Diagnose wird nach der Klinik gestellt. Weitere Untersuchungen sind wenig ergiebig.

Therapie: zunächst Verzicht auf Kontaktlinse oder Augenprothese. Über längere Zeit antiallergische Augentropfen. Vorrangig aber Befeuchtung der Augenoberfläche mit "künstlichen Tränen" oder Gelen, natürlich ohne Konservierungsmittel. Bei erneutem Kontaktlinsentrageversuch ist eine konsequente Reinigung und Hygiene der Kontaktlinse ebenso nötig wie eine regelmäßige Benetzung.

Kontaktallergie am Auge (allergische Kontaktdermatitis)

Ursache: Diese Reaktion der Lidhaut wird in der Regel durch Augenmedikamente oder Kosmetikprodukte ausgelöst.

Symptome: Nach Anwendung von Augenmedikamenten oder Kosmetikprodukten kommt es in wenigen Tagen zu einer Rötung und Schwellung der Lidhaut mit Juckreiz . In einigen Füllen ist auch die Bindehaut des Auges betroffen, wobei auch hier Rötung, Schwellung und Juckreiz typisch sind.

Diagnostik: zunächst wird aufgrund der Vorgeschichte klinisch die Verdachtsdiagnose gestellt. Der Augenarzt wird zusätzlich Bindehaut undHornhautan der Spaltlampe untersuchen. Ein Allergologe sollte dann den auslösenden allergisierenden Stoff in spezieller Testung ermitteln.

Therapie: Unmittelbares Absetzen der bisherigen Augenmedikamente oder Kosmetika. Antiallergische Augentropfen oder in schwereren Füllen kortisonhaltige Augensalbe können sinnvoll sein ebenso wie Tränenersatzmittel, natürlich ohne Konservierungsmittel. Nach Klärung des allergisierenden Stoffes sollte zur Vorbeugung einer erneuten Reaktion der Kontakt vermieden werden.

Erkrankungen der Hornhaut Die Hornhaut (Cornea)

Die Hornhaut (Cornea) - die stärkste Pluslinse unseres optischen Systems - ist normalerweise durchsichtig und ohne Blutgefäße. Der intakte Tränenfilm auf der Hornhautoberfläche sorgt als Grenzfläche zur Luft für die Durchsichtigkeit der Hornhaut. Sauerstoff wird aus der Luft an die gefäßlose Hornhaut herangeführt. Austrocknung führt zu Transparenzverlust, aber auch jede andere Veränderung der Hornhautstruktur bewirkt SehStörungen.

Der Greisenbogen (Arcus senilis, Gerontoxon, Arcus lipoides)

Ursache: Viele ältere Menschen weisen eine ringförmige Trübung der Hornhautperipherie auf (60% der 40 - 60jährigen, ab 80. Lebensjahr nahezu alle). Es handelt sich um Fetteinlagerungen. Tritt der Fettbogen bei jungen Menschen auf muß an FettstoffwechselStörungen als Ursache gedacht werden.

Symptome: Keine subjektiven Störungen, eventuell kosmetisch störende grau-gelb-Färbung der Hornhautperipherie.

Diagnostik: Untersuchung durch den Augenarzt mit der Spaltlampe. Bei jungen Menschen Untersuchung des Fettstoffwechsels.

Therapie: In der Regel keine Therapie. Bei FettstoffwechselStörung Behandlung der Grunderkrankung.

Entzündungen der Hornhaut Bakterielle Hornhautentzündung (Keratitis)

Ursache: Bei kleinsten Verletzungen oder gewisser Abwehrschwäche können Bakterien in das Hornhautgewebe eindringen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Kontaktlinsenträger oder Menschen mit Trockenem Auge, z. B. bei Rheuma. Liegt ein Verschluss des abführenden Tränensystems vor, dann können Keime auch aus dem Tränensack in die Hornhaut eindringen. Es gibt eine Vielzahl von Keimen, die so gefährlich sein können, dass in kurzer Zeit das gesamte Hornhautgewebe durchdrungen ist (Hornhautgeschwür, Ulcus serpens), ein Defekt in der Hornhaut entsteht und die Keime in das Augeninnere vordringen. Nun ist das gesamte Auge gefährdet.

Symptome: Eine einseitige, in der Regel ausgeprägte Augenrötung sollte immer ein Alarmzeichen sein. Wenn dann noch zusätzlich Fremdkörpergefühl, Schleim und/oder grau-weiße oder gelbliche Hornhauttrübungen sichtbar werden, sollte unmittelbar ein Augenarzt oder eine Augenklinik aufgesucht werden.

Diagnostik: Der Augenarzt wird mit der Spaltlampe Bindehaut, Hornhaut und das Augeninnere untersuchen. Bei schwerem Befund wird eine Einweisung in eine Augenklinik erfolgen. Bei Hornhautentzündung sollte ein Keimnachweis geführt werden. Die Spülung der Tränenwege sollte evtl. erfolgen, um zu prüfen, ob hier vielleicht die Ursache der Infektion liegt.

Therapie: Sofort halbstündlich oder stündlich antibiotische Augentropfen mit breitem Wirkungsspektrum. Bei schwerer Entzündung (Ulcus serpens und Beteiligung des Augeninneren) allgemeine antibiotische Therapie (in der Regel Infusionen) unter stationären Bedingungen. Je nach Beteiligung der inneren Augenabschnitte wird ein pupillenerweiterndes Medikament gegeben. Ist die Hornhaut durchbrochen (Perforation), so kann auch eine akute Hornhautverpflanzung (Keratoplastik a chaud) notwendig werden, um das Auge und die Sehfähigkeit zu erhalten. Manchmal reicht das Aufnähen eines durchsichtigen Häutchens (Amnionmembran), um den Defekt abzudecken.

Hornhautentzündung durch Pilze (mykotische Keratitis)

Ursache: Verletzungen, allgemeine Abwehrschwäche, langwierige Antibiotikagabe oder mangelnde Hygiene bei Kontaktlinsenträgern führen zu Pilzinfektionen.

Symptome: Einseitige Bindehautrötung, evtl. etwas blau-rot, langsamer entstehend als eine bakterielle Entzündung. Ein oder mehrere grau-weiße Hornhauttrübungen, oft frühzeitig weißliche Spiegelbildung in der vorderen Augenkammer (Hypopyon).

Diagnostik: Augenärztliche Untersuchung an der Spaltlampe. Gewebsentnahme aus dem Hornhautgeschwür und Keimbestimmung (manchmal schwierig). Diagnose muss oft nach der Klinik gestellt werden.

Therapie: Es ist bei Pilzverdacht eine stationäre Behandlung empfehlenswert. Je nach Pilzart kommen am Auge unterschiedliche Antimykotika zum Einsatz.

Hornhautentzündung durch Herpesviren (Viruskeratitis)

Ursache: Eine der häfigesten HornhautEntzündungen ist eine Infektion durch das Herpes simplex Virus. Viele Menschen sind Träger des Herpes simplex Virus, die Infektion hat unbemerkt in der Kindheit stattgefunden. Die Viren schlummern in sog. Ganglienzellen. Aber nur wenige bekommen eine Hornhautentzündung durch das Herpes simplex Virus (bekannter ist der Lippenherpes).

Symptome: Da das Virus Nerven befällt ist typischerweise die Berührungsempfindlichkeit der Hornhaut vermindert, d. h. das Warnsymptom "Schmerz" fehlt. Bei einer länger bestehenden einseitigen Augenrötung, evtl. verbunden mit SehStörung, sollte eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.

Diagnostik: Der Augenarzt wird mit Hilfe der Spaltlampe Bindehaut und Hornhaut sowie die tieferen Augenabschnitte untersuchen. Bei Herpesvedacht wird die Berührungsempfindlichkeit der Hornhaut untersucht. Der Augenarzt wird folgende klinische Formen der Hornhautentzündung durch das Herpes simplex Virus unterscheiden:

1. Bäumchenkeratitis (Keratitis dendritica). Hier handelt es sich um eine Infektion der obersten Hornhautschicht, die bei Anfärbung mit grünem Farbstoff (Fluorescein) eine verzweigte, bäumchenförmige Struktur aufweist.

2. Scheibenförmige Hornhautentzündung (Keratitis disciformis, Endotheliitis). Mit Viren befallen ist die innere Hornhautschicht, sichtbar mit Hilfe der Spaltlampe u. a. durch Eiweißablagerungen (Präzipitate). Dadurch kommt es zu Trübung und Quellung auch der mittleren Hornhautschicht.

3. Hornhautgeschwür nach langdauernder Herpesinfektion (Metaherpetisches Ulcus). Nach langdauernder und immer wiederkehrender Herpesinfektion kommt es langfristig zu Gewebsumbau und ErnährungsStörung der Hornhaut mit Geschwürsbildung. Diese Geschwüre sind in der Regel frei von Viren.

Therapie: Die Bäumchenkeratitis wird durch Anwendung virushemmender Augentropfen oder Salbe behandelt. Die scheibenförmige Hornhautentzündung erfordert zusätzlich kortisonhaltige Augenmedikamente und bei schwerer Verlaufsform, z. B. bei Beteiligung des Augeninneren, auch allgemein virushemmende Medikamente (Infusion oder Tabletten). Die Geschwürsbildung wird je nach klinischem Befund behandelt werden müssen. In einigen Füllen wird auch eine Hornhautverpflanzung nötig. Hornhauterkrankungen mit Herpes simplex Viren sind oftmals sehr langwierig und können jederzeit wieder aufflackern. Deshalb sollte jeder Betroffene bei Erkrankung oder Änderung von Beschwerden konsequent den Augenarzt aufsuchen.

Erkrankungen der Gefäßhaut
Entzündungen der Gefäßhaut des Auges (Uveitis)

Ursache: Als Uveitis bezeichnet man eine entzündliche Erkrankung der Aderhaut. Sie ist allerdings selten infektiöser Natur, sondern es handelt sich um eine immunologisch bedingte Erkrankung. Der Begriff "Uvea" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Traube" (entfernt man die äßere Hülle des Auges, - die Lederhaut - so bleibt eine bläulich schimmernde Augenkugel über, die an die griechische Weintraube erinnert). Kommt es in einem der Bereiche der Gefäßhaut zu einer Entzündung, so unterscheidet man je nach betroffenem Abschnitt eine

1. Regenbogenhautentzündung (Iritis)

2. Entzündung des Strahlenköpers (Cyclitis)

3. Aderhautentzündung (Chorioiditis)

Im weitesten Sinne ist die entzündliche Erkrankung drer Gefäßhaut oder ihrer Anteile eine allergisch-hyperergische Reaktion (immunologische Erkrankung), wobei durchaus Infektionen durch Keime in der Vorgeschichte eines Erkrankten eine Rolle spielen können. Insbesondere bei Kindern kann eine recht aggressive Form der Iritis oder Iridocyclitis bei kindlichem Rheuma ausgelöst werden. Weitere Erkrankungen, die zu einer Uveitis führen können, sind die rheumatoide Arthritis, der Morbus Bechterew, entzündliche Gefäßerkrankungen, die Tuberkulose, die Sarkoidose, die Lues, Pilze oder die Toxoplasmose. Auch immungeschwächte Menschen erkranken an Uveitis, z. B. HIV-Kranke. Betroffen sind etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland. Besonders tückisch sind die Formen, die ohne Alarmzeichen ganz schleichend die Sehfähigkeit beeinträchtigen.

Symptome: Als akutes Zeichen einer Uveitis, die ein oder beide Augen betreffen kann, ist ein gerötetes Auge, meist verbunden mit Druckschmerzen, Blendempfindlichkeit oder SehStörung, anzusehen. In schweren Füllen ist die Pupille entrundet und es kann ein Eiterspiegel in der vorderen Augenkammer sichtbar werden, was bei genauer Beobachtung auch im Spiegel zu erkennen ist. Manchmal sind aber auch nur SehStörungen oder dunkle Flecken oder schwebende dunkle "Teilchen" im Gesichtsfeld vorhanden. Bei Aderhautentzündung kann ein Gesichtsfeldausfall bemerkt werden.

Diagnostik: Der Augenarzt wird neben der Sehschärfe auch die vorderen und inneren Abschnitte des Auges mit der Spaltlampe untersuchen. In der Regel wird bei Verdacht auf eine Uveitis oder Entzündung einzelner Gefäßhautabschnitte auch der Augeninnendruck, der bei dieser Erkrankung erhöht sein kann, gemessen. Anschließend wird die Pupille erweitert, um die Netzhaut und die darunter liegende Aderhaut zu untersuchen. Es kann sein, dass dazu nach einer oberflächlichen Betäubung ein sog. Kontaktglas auf die Hornhaut gesetzt wird, um stereoskopisch Details des Glaskörpers und der Netzhaut-Aderhautabschnitte besser zu erkennen. Diese Untersuchungsgänge sind schmerzlos. Da die Entzündungsformen der Gefäßhaut oder ihrer Einzelabschnitte ihre Ursache in anderen Körperregionen haben können, wird in der Regel die Ursachenklärung durch Hausärzte, Kinderärzte, Internisten, ggf. spezialisierte Rheumatologen oder Immunologen erfolgen. Nicht immer wird eine klare Ursache gefunden.

Therapie: Die sofortige Therapie besteht in der Anwendung von kortisonhaltigen und pupillenerweiternden Augentropfen. Je nach Beschwerdebild werden auch Kortisontabletten oder sogar Immunsuppressiva nötig. In sehr schweren Füllen der Uveitis muss sogar der Gläskörper operativ entfernt werden (Vitrektomie). Bei Augendruckerhöhung werden drucksenkende Medikamente eingesetzt. Die Therapie muss am Einzelfall orientiert sein. Der Verlauf einer Uveitis ist sehr unterschiedlich, sie kann nur einmal auftreten oder, was leider häfigeer vorkommt, wiederkehren oder chronisch sein. Deshalb werden neben der spezifischen Therapie, die durch Augenarzt und Allgemeinarzt überwacht werden sollte, auch eine gesunde Lebensführung, Klimawechsel oder Kuraufenthalte empfohlen. Auch eine psychosomatische Betreuung kann sinnvoll sein.

Erkrankungen des Glaskörpers Allgemein

Ursache: Normale Alterungsprozesse, degenerative Veränderungen bei Kurzsichtigen oder ein Zusammenfallen des Glaskörpers (hintere Glaskörperabhebung), Entzündungen bei Aderhauterkrankung (Cyclitis, Chorioiditis, Uveitis) oder Blutung in den Glaskörperraum bei Gefäßerkrankungen derNetzhautoder Aderhaut.

Symptome: Da der Glaskörper vor derNetzhautliegt, gehen Glaskörpererkrankungen in der Regel subjektiv mit Flocken- oder Mückensehen (Mouches volantes) gegen einen hellen Hintergrund einher. Treten diese Veränderungen auf, sollte immer eine augenärztliche Untersuchung erfolgen, weil der Glaskörper, der Verbindung zurNetzhauthat, u. a. immer auch Veränderungen an derNetzhaut(z. B.Netzhautloch) hervorrufen kann. 

Diagnostik: Der Augenarzt wird die Sehschärfe prüfen, den Augendruck messen und dann mit Hilfe der Spaltlampe die Augenstrukturen untersuchen. Notwendig wird eine medikamentöse Erweiterung der Pupille, um mit Lupe und/oder Kontaktglas die Glaskörper- undNetzhaut-Aderhautstrukturen untersuchen zu können. Deshalb sollte der Augenarzt ohne Auto aufgesucht werden, da mit weiter Pupille das Autofahren verboten ist.

Therapie: "Einfache", oft lästige Glaskörpertrübungen können nicht therapiert werden. In der Regel sacken diese Trübungen im Auge ab und stören dann nur noch selten. Liegen andere Ursachen vor, so wird die Grunderkrankung behandelt. In einigen Füllen wird auch die operative Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) nötig.

Erkrankungen der Netzhaut Altersbezogene Veränderungen der Netzhautmitte (senile Makuladegeneration)

Ursache: Es gibt eine Vielzahl von erblichen und nicht erblichen Erkrankungen der Netzhaut, die vorwiegend die Stelle des schärfsten Sehens, die Netzhautmitte oder Makula, schädigen. Die jugendlichen oder juvenilen Makuladegenerationen führen bereits in jungen Jahren zu einer raschen Verschlechterung der Sehschärfe und der Farbwahrnehmung. Hier sind vorwiegend erbliche Faktoren ursächlich. Bei der größeren Gruppe der altersbezogenen oder senilen Makuladegeneration werden neben erblichen Faktoren auch ErnährungsStörungen und UV-Strahlen für die Entwicklung verantwortlich gemacht. Die Forschung auf diesem Gebiete ist noch im Fluß. Man schätzt, dass ca. 1 - 2 Millionen Menschen in Deutschland an einer Makuladegeneration leiden, wegen der Alterung der Bevölkerung mit zunehmender Tendenz. Man unterscheidet derzeit zwei Formen der altersbezogenen Makuladegeneration:

- Eine "trockene" Verlaufsform, bei der zentrale Netzhautzellen langsam absterben.

- Eine "feuchte" Verlaufsform, bei der es zu Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhautmitte (Makulaödem) - in der Regel aus neu gewachsenen Aderhautgefäßen - kommt .

Symptome: Bei der "trockenen" Makuladegeneration wird langsam die Lesefähigkeit und die Farberkennung nachlassen. Auch das Kontrastsehen kann eingeschränkt sein. Man kann nicht mehr fixieren, Gesichter erkennen oder Geld abzählen. Die Ausprägung der Störung hängt von der Ausdehnung der Erkrankung ab. Bei der "feuchten" Makuladegeneration sind vergleichbare Störungen vorhanden, allerdings führt eine Flüssigkeitsansammlung unter der Makula (Makulaödem) zu Bildverzerrung, gerade Linien haben Knicke oder Wellenform. Je nach Ausdehnung der Veränderung sind große zentrale Gesichtsfelddefekte vorhanden.

Diagnostik: Der Augenarzt wird Sehschärfe, den Augeninnendruck und die vorderen Augenstrukturen mit der Spaltlampe untersuchen. Mit Hilfe eines Gitternetzes (Amsler-Netz) werden Wellen- oder Unscharfsehen erfasst und dokumentiert. Danach wird mit Augentropfen die Pupille erweitert und die Netzhautmitte mit Hilfe einer Lupe untersucht. Hier kann der Augenarzt bereits klinisch seinen Befund zu einer der zwei Formen der Makuladegeneration zuordnen. Bei Verdacht auf "feuchte" Form wird in der Regel eine Farbstoffdarstellung der Netzhaut-Aderhautgefäße (Fluoreszenzangiographie) durchgeführt. Dazu wird über die Armvene der gelbliche Farbstoff (Fluoreszein) in das Blutgefäßsystem gespritzt, und dann mit Hilfe einer Spezialkamera die Durchblutung der Gefäße der Aderhaut und Netzhaut dargestellt. Neue Gefäßbildungen mit einer undichten Gefäßwand können hiermit erkannt werden. In der Regel ist diese Untersuchung ungefährlich, allerdings kann es bei jeder Farbstoffuntersuchung zu Unverträglichkeiten kommen. Harmlos ist die anschließende Gelbfärbung der Haut und des Urins. Unangenehmer sind z. B. lokale Reaktionen an der Einstichstelle der spritze, Allergien oder Kreislaufprobleme. Deswegen wird während der Farbstoffuntersuchung ein Kanülensystem in der Armvene verbleiben, um im Notfalle reagieren zu können.

Therapie: Die Behandlung der Makuladegeneration ist derzeit unbefriedigend. Bei der "trockenen" Form fehlen bisher wirksame Medikamente oder andere Behandlungsmethoden. Bei der selteneren "feuchten" Form wird heute in einigen speziellen Füllen - je nach Angiographiebefund - eine sog. photodynamische Therapie (PDT) eingesetzt. Durch eine in die Armvene verabreichte Spezialsubstanz, die durch Laserlicht aktiviert werden kann, werden gezielt neugebildete Gefäße zerstört. Die ungiftige chemische Substanz macht die Gefäße für energiearmes Laserlicht empfindlich, und die Gefäße sterben ab. Leider ist diese Therapieform nur bei wenigen Formen der "feuchten" Makuladegeneration anwendbar. Auch kann die Sehschärfe selbst nur selten verbessert werden. Ziel der Behandlung ist ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, aber trotzdem können sich immer wieder neue Gefäße bilden. Evtl. muss dann nach erneuter Fluoreszenzangiographie die PDT wiederholt werden.
Auch operative Therapieformen wurden und werden in EinzellFüllen versucht, u. a. operative Entfernung einer großen Aderhautgefäßneubildung mit oder ohne Blutung, eine Netzhautrotation (hochkomplizierte Operation in Spezialzentren, bei der besser funktionierendes Netzhautgewebe auf die Netzhautmitte hin rotiert wird) oder Transplantation von Pigmentepithelzellen.
Erst langfristig wird sich zeigen, welche Therapieform zur Sehverbesserung geeignet ist. Derzeit sind "große" Therapieerfolge, die vor allem betroffenen Menschen in breiter Front Lesefähigkeit bringen, selten.
In der Regel wird man auf Hilfsmittel zur Vergrößerung von Druck- und Schreibschrift zurückgreifen müssen. Leider sind auch hier viele ältere Menschen nicht mehr in der Lage, diese Hilfsmittel zu bedienen.
Zur Verfügung stehen Hand-, Tisch- oder Brillenlupen. Wichtig sind immer zusätzlich eine gute Beleuchtung, die nicht blendet, und ein fixer Leseabstand, z. B. durch ein Lesepult. Bildschirmlesegeräte nutzen Kameras, die bei unterschiedlichem weiß-schwarz oder schwarz-weiß Kontrast Schrift bis zu 30-fach auf einem Bildschirm vergrößern können. Der Augenarzt muß sich im Einzelfalle von dem Nutzen des Gerätes überzeugen.
Im Alltag wird der Verlust der zentralen Sehschärfe viele Probleme aufwerfen, u. a. Lesen, Schreiben, Unterschriften leisten, Einfädeln einer Nadel, Ein- und Ausschalten von Haushaltsgeräten (Verbrennungsgefahr!), Uhrzeit ablesen usw. Auch hier gibt es Hilfsmittel wie "sprechende" Uhren oder Waagen oder Blutdruckgeräte.
Wenn das Lesen mit Lupenbrillen oder Bildschirmlesegerät zu schwerfällt, dann müssen die Angebote von Hörbibliotheken (Tonkassetten) genutzt werden. Recht neu und kostenintensiv sind elektronische Textlesesysteme.
Bei stark fortgeschrittener Sehbehinderung sollte ein weißer Stock das Umfeld wissen lassen, dass hier ein sehbehinderter Mensch am Verkehr teilnimmt.

Ihr Augenarzt wird Sie informieren!

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Oben: "trockene" Makuladegeneration - klinisches Bild

Mitte: feuchte Makuladegeneration - klinisches Bild

Unten: Fluoreszenzangiogramm mit neovaskulärer Membran

Netzhautablösung (Ablatio oder Amotio retinae)

Ursache: Vorläufer von Netzhautablösung sind oftmals degenerative Veränderungen in der Netzhautperipherie (am sog. Äquator oder dahinter), die als Zeichen des Alterungsprozesses der Netzhaut angesehen werden. Bei Normalsichtigen entwickeln sich diese Veränderungen jenseits des 45. Lebensjahres. Bei Kurzsichtigen können sie allerdings schon wesentlich früher auftreten. Diese Veränderungen entwickeln sich über Jahre und stehen nicht selten in Verbindung mit einem krankhaft veränderten Glaskörper. Zu den Vorstufen einer Netzhautablösung zählen u. a. Gitterlinien oder Netzhautlöcher. Zur Netzhautablösung kommt es, wenn der Glaskörper die Netzhaut von der Unterlage abzieht oder Flüssigkeit in ein Netzhautloch dringt und so die Netzhaut vom sog. Pigmentblatt abhebt.
Man unterscheidet eine lochbedingte (rhegmatogene) Netzhautablösung (derartige Löcher entstehen in peripheren Degenerationen) von einer nicht lochbedingten Netzhautablösung ( bei Entzündung, nach Verletzung oder Blutungen im Glaskörper mit sekundärem Narbenzug, sog proliferierende Vitreoretinopathie ).

Symptome: Warnsymptome sind bei peripheren Netzhautdegenerationen selten. Hier hilft nur vorbeugende augenärztliche Untersuchung der Netzhautperipherie.
Treten allerdings dunkle Flocken oder sog. Mückenschwärme (mouches volantes) - evtl. in Verbindung mit Lichtblitzen - auf, so sollte umgehend eine augenärztliche Untersuchung erfolgen. Wird sogar eine dunkle Wand im Gesichtsfeld bemerkt, ist Gefahr im Verzug.

Diagnostik: Der Augenarzt wird Sehschärfe, Augeninnendruck und die vorderen Augenabschnitte mit Hilfe der Spaltlampe untersuchen. Nach Erweiterung der Pupille wird mit Hilfe eines Kontaktglases, welches nach Betäubung auf die Augenoberfläche aufgesetzt wird, der Glaskörper und die Netzhaut nach Veränderungen untersucht. Falls eine Blutung den Einblick in das Augeninnere verhindern sollte, wird eine Ultraschalluntersuchung des Auges notwendig.

Therapie: Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Veränderungen.
Liegen lediglich Lochvorstufen in der Netzhautperipherie oder ein isoliertes Netzhautloch ohne Netzhautablösung vor, wird mit Hilfe einer Laserkoagulation die degenerative Veränderung durch eine künstliche Entzündungsreaktion auf der Unterlage (Pigmentblatt-Aderhaut) "verschweißt".

Dazu wird wie bei der Diagnostik ein Kontaktglas nach Betäubung auf die Augenoberfläche aufgesetzt und so über Spiegel der Laserstahl auf die Umgebung der erkrankten Region gelenkt. Die Therapie ist in der Regel schmerzfrei, lediglich ein Stechen oder ein Druck können empfunden werden. Diese Lasereffekte müssen nun in 8 - 14 Tagen vernarben. Leider ist auch diese Therapie nicht völlig nebenwirkungsfrei. Deshalb wird der Augenarzt Kontrollen durchführen. Selten können u. a. Blutung oder Netzhaut-Glaskörperschrumpfung mit Netzhautablösung entstehen.
Liegt eine lochbedingte Netzhautablösung vor, so wird mit Hilfe diverser operativer Techniken das Loch verschlossen.

Derartige Operationen werden in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt. Da man eine Netzhaut nicht nähen kann, und die abgehobene Netzhaut wieder auf ihrer Unterlage (Lochverschluss) verankert werden muss, wird durch Aufnähung eines elastischen Kunststoffes (Plomben) genau auf der Außenseite des Loches die äußere Augenhülle (Lederhaut-Aderhaut) an die Netzhaut herangeführt, so dass die Strukturen zusammen vernarben können. Es gibt isolierte Plomben bei Einzellöchern oder Gürtelplomben (Cerclage) bei Mehrfachlöchern.
Läßt sich die Netzhaut auf Dauer nicht anlegen und / oder liegen bereits Strangbildungen im Glaskörper und / oder der Netzhaut selbst vor (proliferierende Vitreoretinopathie), so werden in aufwändigen Operationsverfahren Glaskörperstränge entfernt (Vitrektomie) und ggf. die in Falten liegende Netzhaut durch Auffüllung eines Gases oder Öles auf die Unterlage gedrückt.

Nach derartigen Operationen wird in der Regel ein Verband mit antibiotischer und kortisonhaltiger Augensalbe auf das Auge aufgebracht. Körperliche Schonung ist in den ersten Tagen sinnvoll. Bei Gas- oder Ölanwendung können spezielle Körperlagen nötig sein, damit die Gas- oder Ölblase die abgehobene Netzhaut auf die Unterlage drücken kann.
Die Netzhaut - Glaskörperregion stellt ein sehr empfindliches und kompliziertes System dar. Deshalb sind Mehrfachoperationen bei fortgeschrittenen Veränderungen leider nicht ganz selten. Aus diesem Grunde sollte bei jeder unklaren oder geänderten Symptomatik (siehe oben) die Netzhaut durch einen Augenarzt kontrolliert werden.

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Oben: Peripheres Netzhautloch, mit Laserkoagulation (weißliche Bezirke) umstellt.

Mitte: Abgelöste Netzhaut (untere Bildhälfte)

Unten: links oben Verschluß des Loches mit Kältestift (Kryokoagulation), rechts oben Einfüllen einer Gasblase, um die Netzhaut auf die Unterlage zu drücken (links unten). Rechts unten nach Resorption der Blase liegen Loch und Netzhaut an. (Kansky)

Netzhautgefäßerkrankungen

Hermann Helmholtz hat Mitte des vorletzten Jahrhunderts den Augenspiegel erfunden und somit die Möglichkeit eröffnet, den Augenhintergrund (Netzhaut und Aderhaut) zu untersuchen. Augenärzte können seither direkt Blutgefäße im Auge betrachten und dem Hausarzt oder Internisten wesentliche Informationen über den Gefäßzustand des Patienten geben. Dieses gilt für so wichtige Erkrankungen wie den Bluthochdruck (Hypertonie) und die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Diese weit verbreiteten Gefäßerkrankungen führen durch ihre Folgeschäden im gesamten menschlichen Körper (u. a. Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden, Erblindung) zu erheblichen Kosten im Gesundheitswesen. Deshalb sollte bei Verdacht auf Gefäßerkrankungen oder bei eingetretener Erkrankung auch regelmäßig der Augenhintergrund durch den Augenarzt untersucht werden.

Diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathia diabetica)

Ursache: In Deutschland leben etwa 4 Millionen Diabetiker. Die diabetische Netzhauterkrankung ist eine der häfigesten Ursachen für eine neu auftretende Erblindung. Nach 20 Jahren haben etwa 90% der Zuckerkranken eine diabetische Netzhauterkrankung. Gefäßwandveränderungen führen unbehandelt zu ausgeprägten Netzhautschäden. Daneben entwickeln Diabetiker u. a. Trockene Augen, Xanthelasmen, Grauen Star und Grünen Star.

Symptome: Die diabetische Netzhauterkrankung bleibt lange symptomlos. Erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt der Patient Seheinschränkungen und/oder Glaskörpertrübungen (dunkle Strukturen im Gesichtsfeld, Glaskörperblutung).

Diagnostik: Neben der Prüfung der Sehschärfe, des Augeninnendruckes und der brechenden Medien des Auges wird der Augenarzt die Pupille erweitern und mit Hilfe des Augenspiegels oder eines speziellen Kontaktglases stereoskopisch die Netzhaut untersuchen. So kann der Augenarzt eine nicht proliferative von einer proliferativen diabetischen Retinopathie unterscheiden. Auch sollte der Kammerwinkel des Auges nach Gefäßneubildungen abgesucht werden (sekundärer grüner Star).
Mit Hilfe einer Gefäßdarstellung (Fluoreszenzangiographie) kann dann geklärt werden, ob eine Laserkoagulation der Netzhaut notwendig ist. Dazu wird ein Farbstoff in die Armvene gespritzt und mit Hilfe einer Spezialkamera der Augenhintergrund fotografiert und der Befund ausgewertet.

Therapie: Wenn bei einem Zuckerkranken nicht regelmäßig der Augenhintergrund vorbeugend untersucht wird, besteht die Gefahr der Erblindung. Deshalb sollte ein Altersdiabetiker (Typ - II Diabetes) mit Diagnosestellung und ein juveniler Diabetiker (Typ - I Diabetes) spätestens nach 5 Jahren vorbeugend jährlich vom Augenarzt untersucht werden. Bei Veränderungen je nach Befund häfigeer. Die Blutzuckereinstellung spielt für den Verlauf der Netzhauterkrankung eine wesentliche Rolle. Deshalb sollten Augenarzt, Allgemeinarzt oder Diabetologe eng zusammenarbeiten.
Bei Auftreten von Makulaödem oder beginnenden Gefäßneubildungen wird eine Laserkoagulation der Netzhaut erfolgen. Die Indikation wird nach der Fluoreszenzangiographie gestellt. Zu der Behandlung sollte man ohne eigenes Auto kommen. Dazu wird nach Erweiterung der Pupille die Augenoberfläche betäubt, ein Kontaktglas aufgesetzt und an einer Spaltlampe mit Argonlaser die Koagulation (ZerStörung kranken Gewebes) vorgenommen. Diese Behandlung ist in der Regel schmerzfrei; selten kann ein Stechen oder Drücken im Auge auftreten. Je nach Befund wird die Laserkoagulation in einer oder mehrerer Sitzungen durchgeführt. Augenarztkontrollen danach sollten stattfinden.
Da es sich bei der Zuckerkrankheit um ein chronisches Leiden handelt, ist zeitlebens das Auge zu kontrollieren.

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Augenhintergrund bei diabetischer Netzhauterkrankung (Blutungen links, Gefäßneubildungen rechts)

Erkrankungen der Netzhaut (Retina)

Ursache: Ein hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie) führt auf Dauer zu Gefäßwandschäden im ganzen Körper, die aber am Augenhintergrund sichtbar werden. Von dem Internisten Volhardt stammt der Satz, dass die Netzhaut "ein Spiegel der Niere sei". Er wollte damit ausdrücken, dass der Zustand der Netzhautgefäße Rückschlüsse auf den Gefäßzustand der Blutgefäße in anderen Körperorganen, z. B. der Niere oder dem Gehirn, zulasse.

Symptome: In der Regel zunächst keine Augensymptome. Nur bei schweren Veränderungen der Blutgefäße oder Gefäßverschlüssen SehStörung bis hin zu akuter Erblindung.

Diagnostik: Besteht der Verdacht oder die Diagnose eines zu hohen Blutdruckes, so sollte eine augenärztliche Untersuchung der Netzhautgefäße erfolgen. Der Augenarzt wird die Sehschärfe, den Augeninnendruck und die brechenden Medien des Auges untersuchen und anschließend nach Erweiterung der Pupille die Netzhaut und ihre Gefäße betrachten. Die Veränderungen an Arterien, Venen und dem übrigen Netzhautgewebe werden Stadien der Blutdruckerkrankung zugeordnet und dokumentiert (evtl. fotografiert).

Therapie: Im Vordergrund steht die Behandlung der Grunderkrankung. Der Hausarzt oder Internist sollte in Zusammenarbeit mit dem Augenarzt den Blutdruck regulieren und nach weiteren Organveränderungen suchen. Bei akuten arteriellen oder venösen Netzhautgefäßverschlüssen wird je nach Befund zusätzlich eine Blutverdünnung durchgeführt (ambulant oder stationär). Leider lässt sich nur recht selten dadurch eine Beseitigung der Augenschäden erreichen. Da bei DurchblutungsStörungen des Auges auch noch nach längerer Zeit Spätschäden (u. a. Gefäßneubildungen, Blutungen oder sekundärer grüner Star) auftreten können, sollte regelmäßige Augenarztkontrolle inkl. Augendruckmessung erfolgen. Je nach Befund wird eine Gefäßdarstellung (Fluoreszenzangiographie) erfolgen. Sind fehldurchblutete Netzhautareale zu erkennen, dann kann eine Laserkoagulation zur ZerStörung des erkrankten Netzhautgewebes nötig werden (siehe auch unter diabetische Retinopathie).

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Augenhintergrund bei hohem Blutdruck (Fundus hypertonicus II)

Grüner Star (Glaukom)
Ursache

Der grüne Star ist eine Erkrankung, bei der ein erhöhter Augeninnendruck den Sehnerven schädigt. Dieses führt unbehandelt zur Erblindung. Der grüne Star ist nach der Zuckerkrankheit die zweithäfigeste Erblindungsursache in Deutschland. Etwa 10% der Bevölkerung über 40 Jahre hat einen erhöhten Augeninnendruck. Aber nicht alle erkranken auch am grünen Star, dieses sind wiederum etwa 10%.
Es ist also wichtige gesundheitliche Vorsorge, möglichst früh den grünen Star zu entdecken. "Frühwarnsymptome" gibt es in der Regel nicht, Druckmessung und weitere Untersuchungen müssen durch einen Augenarzt vorgenommen werden. Bei der Entwicklung von Augenschäden durch den grünen Star spielt neben dem Augeninnendruck auch die Durchblutung des Auges, speziell des Sehnervenkopfes, eine Rolle. Auch erbliche Faktoren scheint es zu geben.
Normalerweise wird sog. Kammerwasser in Ziliarzotten gebildet und fließt von der hinteren in die vordere Augenkammer. Dort wird die Flüssigkeit über ein schwammartiges Maschenwerk (Trabekelwerk) in kleine Kanälchen und in den venösen Kreislauf abgeleitet. Bei den meisten Formen des grünen Stars ist der Abfluß (erhöhter Abflusswiderstand) gestört, selten eine erhöhte Produktion.
Man kann folgende Formen des grünen Stars unterscheiden:

  • Chronischer Grüner Star (Glaucoma chronicum simplex, primäres Offenwinkelglaukom).
  • Akutes Winkelblockglaukom (Glaucoma acutum)
  • Angeborener grüner Star ( kindliches Glaucom, Hydrophthalmie, Buphthalmus)
  • Sekundärer grüner Star ( Glaukom in Folge einer anderen Augenerkrankung oder als unerwünschte Wirkung von Medikamenten)
Augendruckmessung

Augendruckmessung

Oben: Heranführen des Tonometerköpfchens an das betäubte Auge.

Unten: Messung mit Kobaltblaulicht.

Symptome

Beim primären Offenwinkelglaukom fehlen subjektive Symptome über Jahre. Nur bei wenigen Patienten können unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerz, Augenrötung oder Verschwommensehen auftreten. Bemerkt der Patient eine Gesichtsfeldeinschränkung, dann liegt oft jahrelang bereits ein grüner Star vor.

Beim akuten Winkelblockglaukom kommt es akut zu einer Störung im Kammerwasserfluss, entweder im Bereiche der Pupille (Pupillarblock) oder im Kammerwinkel (Winkelblock) mit sehr starken Schmerzen im Auge und Ausstrahlung in die Schläfe, Hinterkopf und Kieferregion. Auch können Übelkeit und Erbrechen auftreten, so dass nicht gleich an eine Augenerkrankung gedacht wird. Die Sehfähigkeit ist meistens erheblich beeinträchtigt und es werden Farbringe um Lichtquellen wahrgenommen. Diese Farbringe kommen durch eine Wassereinlagerung in die Hornhaut zustande, als Folge des enorm hohen Augendrucks. Das Auge selbst ist hochrot. Manchmal kommt es auch nur zu kurzen Episoden akuter Drucksteigerung – oftmals in den Abendstunden, wenn bei sehr flacher vorderer Augenkammer sich die Pupille erweitert und so der Abfluss gestört wird – mit der Wahrnehmung von Farbringen um Lichtquellen. Beim angeborenen grünen Star (etwa 1% aller Glaukome) sollte besonders auf Vergrößerung der Hornhaut ("schöne große Augen"), Hornhauttrübung, Augenreiben oder Lichtscheu beim Kind geachtet werden. Diese Veränderungen können von Geburt an vorhanden sein oder sich in den ersten Lebensjahren entwickeln.

Bei sekundärem grünen Star, der durch andere Augenerkrankungen oder Medikamente hervorgerufen wird, wie z. B. nach Entzündungen, Gefäßverschlüssen, starker Pigmentausschwemmung oder auch Kortisonmedikation, reichen die Symptome von Beschwerdefreiheit über SehStörungen, Augenrötung bis hin zu Schmerzen.

Diagnostik

Im Rahmen einer gezielten Untersuchung bei Verdacht oder bestehendem grünen Star werden in der Regel nach der Befragung zur Vorgeschichte (Anamnese) die Sehschärfe und die vorderen Augenstrukturen mit Hilfe der Spaltlampe untersucht. Hier wird der Augenarzt ganz besonders auf die Tiefe der vorderen Augenkammer, die Vorwölbung der Augenlinse oder Veränderungen der Regenbogenhaut (Iris) achten.

Untersuchung des Kammerwinkels (Gonioskopie): Nach Betäubung der Augenoberfläche mit einem Betäubungstropfen wird ein spezielles Kontaktglas, welches durch Spiegel den Einblick in den Kammerwinkel ermöglicht, auf die Hornhaut gesetzt. Jetzt können die für die Erkrankung wichtigen Strukturen beurteilt werden:

  • Kammerwinkel offen : Offenwinkelglaukom
  • Kammerwinkel verschlossen : Winkelblockglaukom
  • Kammerwinkel verengt : Gefahr eines akuten Winkelblockglaukoms
  • Kammerwinkel durch Blutgefäße verschlossen : Sekundärer grüner Star durch neu gebildete Gefäße (z. B. bei Zuckerkranken).

Messung des Augeninnendruckes:

Applanationstonometrie: Dieses ist die heute übliche Meßmethode. Der Patient sitzt an der Spaltlampe, nach Betäubung der Augenoberfläche und Anfärbung des Tränenfilmes mit Fluoreszeinfarbstoff wird ein Messkörper bei geöffneten Augenlidern auf die Hornhaut geführt und eine entsprechende Fläche durch Andrücken des Messkörpers gemessen, die einem Augendruck entspricht. Harte Augen (hoher Druck) ergeben eine kleine Fläche, weiche Augen (niedriger Druck) ergeben eine große Fläche. Diese Untersuchung ist schmerzfrei. Druckwerte sind individuell sehr verschieden, Werte über 22 mm Hg (Quecksilbersäule) gelten als verdächtig. Da der Augeninnendruck für die Diagnose des grünen Stars nur ein Baustein darstellt, werden weitere Untersuchungen nötig sein.

Dabei wird ein definierter Luftstoß gegen die Hornhaut gerichtet und die Verformung der Hornhaut gemessen. Daraus wird dann der Augendruck abgeleitet.
Tagesdruckkurve: Bei grünem Star ist eine Einzelmessung selten aussagekräftig. Deshalb wird oftmals der Augeninnendruck über 24 Stunden gemessen, um Schwankungen vor oder während der Therapie zu erkennen. Hohe Druckwerte können häfige nachts oder in den frühen Morgenstunden auftreten (gerade dann, wenn der Blutdruck recht niedrig ist).
Mittlerweile gibt es auch Geräte, mit denen der Patient mehrfach über Tag selbst seinen Augendruck misst (Selbsttonometer; noch nicht weit verbreitet).
Die Druckmessungen sollten in einem Heft (Glaucompass) dokumentiert werden. Der Druckverlauf ist wichtig für therapeutische Entscheidungen des Augenarztes oder der Augenklinik.

Der Sehnervenkopf (Papilla nervi optici) ist für die Diagnostik und den Verlauf des grünen Stars von besonderer Bedeutung. An dieser Stelle verlassen unsere Netzhautfasern die schützende Augenhülle (Skleradurchtritt), so dass ein erhöhter Augeninnendruck hier in dem empfindlichen Gewebe eine Vertiefung (Exkavation) mit Schädigung der Nervenfasern bewirken kann. Zwar gibt es derartige Vertiefungen auch bei Gesunden, allerdings lassen große Vertiefungen Drucksteigerung vermuten. Wird die Vertiefung, die durch Zeichnung, Fotografie oder Spezialgeräte dokumentiert werden kann, unter augenärztlicher Beobachtung größer, dann muss der Ursache (u. a. mangelhaft regulierter Augeninnendruck, schlechte Durchblutung) nachgegangen werden.

Eine Gesichtsfelduntersuchung prüft die Wahrnehmung eines Auges bei Geradeausblick. Damit werden Schädigungen der Nervenfasern bis hin zur Sehrinde erfasst. Beim grünen Star möchte man möglichst frühzeitig Ausfälle erfassen, da Schädigungen der Nervenfasern nicht rückgängig gemacht werden können. Von großer Bedeutung ist der Verlauf der Gesichtsfeldveränderungen über die Zeit, da davon Entscheidungen über medikamentöse oder operative Therapie abhängen können. Unbehandelt schreiten Gesichtsfeldausfälle bei grünem Star fort, bis Erblindung eintritt.
Es gibt verschiedene Prüfmethoden, eine statische und eine kinetische Perimetrie. Im Prinzip besteht die Untersuchung darin, dem Patienten in einem definierten Adaptationszustand (Anpassung des Auges an eine definierte Umfeldbeleuchtung) und bestimmter Umfeldhelligkeit in einer Halbkugel Lichtmarken anzubieten, die er bei Geradeausblick wahrnimmt. Durch Knopfdruck wird der Patient das Erkennen signalisieren, und der Untersucher oder der eingebaute Computer die Befunde registrieren.

Wir wissen, dass nicht nur die Höhe des Augeninnendruckes, sondern auch die Durchblutungssituation – insbesondere im Bereiche des Sehnervenkopfes – des Patienten von entscheidender Bedeutung für die Gesichtsfeldschäden durch grünen Star sind. Ältere und gefäßkranke Menschen werden stärker auf Augendruckerhöhung reagieren als junge und gefäßgesunde.
Deshalb kann es im Einzelfalle sinnvoll sein, auch eine 24-Stunden Blutdruckmessung durchführen zu lassen.

Bei Verdacht auf angeborenen grünen Star werden beim Säugling oder Kleinkind einige der obigen Untersuchungen in Narkose durchgeführt. Beim kindlichen Auge kann der Augendruck zu einer Vergrößerung des Augapfels führen. Deshalb wird mit Hilfe einer harmlosen Ultraschalluntersuchung die Länge des Augapfels gemessen und festgestellt, ob die Augapfellänge deutlich über der Norm liegt. In diesem Falle liegt neben Augendruckerhöhung und Kammerwinkelveränderungen ein weiterer Hinweis für angeborenen grünen Star vor.

Produktabbildung

Sehnervenkopf mit großer zentraler Vertiefung (Exkavation)

Therapie

Die Therapie des grünen Stars richtet sich nach der Form des Glaukoms.
Die Therapie der Wahl des chronischen Offenwinkelglaukoms ist medikamentös. Es stehen heute diverse Augentropfen zur Verfügung, die die Kammerwasserproduktion hemmen oder den Abfluss verbessern. Jeder Glaukompatient wird eine individuelle Therapie erhalten. Wichtig ist zu wissen, dass über längere Zeit ein Wirkverlust der Medikamente eintreten kann, so dass Ergänzungen oder Therapiewechsel nötig sein können. Im Verlaufe der medikamentösen Therapie müssen immer wieder Augendruck- und Gesichtsfeldkontrollen erfolgen. Ein Glaukomkranker muss zeitlebens in augenärztlicher Kontrolle bleiben.
Reicht die medikamentöse Therapie nicht mehr aus, so kann eine Operation nötig werden. Auch hier gibt es diverse Methoden:

  1. Argon-Laser-Trabekuloplastik: Mit Hilfe eines Lasers werden Narben im Kammerwinkel erzeugt, die zu einer Aufdehnung des Maschenwerkes und Abflussverbesserung führen sollen.
  2. Fistulierende Operationen: In örtlicher Betäubung oder Vollnarkose wird durch Anlegen einer Öffnung in der Kammerwinkelregion unter dem Oberlid ein Abfluss für das Kammerwasser geschaffen, das am Trabekelmaschenwerk vorbei unter die Bindehaut geleitet wird. Es entsteht bei Erfolg ein sog. Sickerkissen. Ganz wichtig ist nach dieser Operation die intensive Nachbehandlung durch den Augenarzt in Zusammenarbeit mit dem Operateur.
  3. Ziliarkörperzerstörende Eingriffe: In örtlicher Betäubung werden entweder mit Kältesonde (Zyklokryokoagulation) oder mit Diodenlaser (Zyklophotokoagulation) Teile des Ziliarkörpers, der das Kammerwasser produziert, zu zerstören, um dadurch Drucksenkung zu erreichen.

Beim akuten Winkelblockglaukom , welches immer ein Notfall ist und sofortiger Behandlung bedarf, wird zunächst medikamentös der sehr hohe Augendruck gesenkt, um die anschließend nötige Operation vorzubereiten. Dazu wird durch pupillenverengende Augentropfen (Pilocarpin) der Kammerwinkel, welcher blockiert ist entfaltet. Zusätzlich wird in der Regel eine Hemmung der Kammerwasserproduktion durch intravenöse Gabe eines Spezialmittels (Carboanhydrasehemmer) bewirkt. Weiterhin muss notfalls der heftige Kopfschmerz bekämpft werden.
Ist die akute Situation behoben, dann muss die eigentliche Ursache des Winkelblockes, nämlich eine ZirkulationsStörung von der hinteren in die vordere Kammer, beseitigt werden. In der Regel wird heute in Oberflächenbetäubung mit Hilfe eines YAG-Lasers eine Öffnung (Loch) in die periphere Regenbogenhaut "geschossen". Der Laser bewirkt eine Gewebsdurchtrennung, so dass Kammerwasser von der hinteren direkt in die vordere Kammer fließen kann (Iridotomie). Der Augenarzt kann bei erfolgreicher Durchführung sofort eine Vertiefung der Vorderkammer und den Durchfluss erkennen.
In einigen Füllen kann diese Technik nicht ausreichen, und es muss in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose eine periphere Irisausschneidung (Iridektomie) erfolgen.
Wenn auch am gesunden Auge Hinweise für eine Anfallsneigung (enger Kammerwinkel) bestehen, so muss vorbeugend auch an diesem Auge eine entsprechende Iridotomie oder Iridektomie durchgeführt werden.

Bei angeborenem grünen Star wird in der Regel sofort operiert. In Vollnarkose wird dazu der nicht ausreichend entwickelte Kammerwinkel (das Trabekelwerk wird bis zum Schlemmschen Kanal eingeschnitten) eröffnet (Goniotomie) oder vom Schlemmschen Kanal aus das Gewebe im Kammerwinkel eingerissen (Trabekulotomie). Leider sind diese Operationen nicht immer erfolgreich, so dass die Kinder zeitlebens kontrolliert werden müssen. Nicht selten sind nochmalige Operationen und /oder Medikamente nötig.

Bei sekundärem grünen Star muss je nach Ursache unterschiedlich behandelt werden. Oftmals ist die Behandlung mit der des chronischen Offenwinkelglaukoms identisch. Ist eine Entzündung Ursache der Drucksteigerung, dann muss zunächst die Entzündung bekämpft werden. Bei Gefäßneubildungen nach Gefäßverschlüssen und/oder bei Zuckerkranken wird eine ausgiebige Laserkoagulation der ebenfalls veränderten Netzhautgefäße vorbeugend oder ergänzend erfolgen. Zusätzlich je nach Augendrucklage evtl. eine Zyklokryokoagulation oder Zyklophotokoagulation in örtlicher Betäubung.

Produktabbildung

Gesichtsfeldprüfung (hier: Goldmann-Perimetrie)

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